Sicher kennen das einige von euch: man hat irgendwas, mit dem man kämpfen muss, und dann wird noch eines drauf gesetzt und man fragt sich, weshalb das passieren muss...
Ich würde mal behaupten, ein Bandscheibenvorfall an sich reicht schon aus. Über drei Monate habe ich nun schon diese Schmerzen. Es ist definitiv ein Aufwärtstrend zu sehen und die Reha hat schon einiges bewirkt. Auch wenn noch einiges passieren muss, sind meine Bewegungsabläufe doch schon besser und mein Körper ist kräftiger.
Gestern nun war ich nach einem langen Tag bei der Reha auf dem Weg zum Bus. Und dann ist es passiert, dieses "weshalb das auch noch?". Ich laufe den Weg neben einer Baustelle entlang auf dem sich Fußvolk und Fahrradfahrer tummeln. Ich mache einen Schritt nach rechts um zur Straße zu gelangen und sie zu überqueren. Da fährt er von hinten in einem schnellen Tempo neben mir vorbei. Ich seh das Rad schon vor mir, aber scheinbar hat er sich irgendwie in mir verfangen. Und er kommt nicht mehr frei von mir. Gefühlt wie in Zeitlupe falle ich und habe bildlich mein Kreuzbein vor mir, auf das ich schmerzhaft falle.
Er bestürzt, ich wie betäubt. Er nimmt die Schuld sofort auf sich, ich denk mir nur, er hätte an dieser Stelle nicht von hinten kommen dürfen. Wie auch immer, nach kurzer Zeit und einigen ausgetauschten Sätzen gehen bzw. fahren wir beide unseres Weges. Ich muss dabei ein etwas seltsames Bild abgegeben haben, wie ich da voller Staub an der Bushaltestelle stand und mir das Blut an Fuß und Unterarm abgewischt habe. Ich sitze da und warte auf den Bus, froh über meine Sonnenbrille mit den großen Gläsern, die mein Umfeld die Tränen nicht sehen lassen. Ich weiß nicht genau ob ich wegen den Schmerzen oder schlicht und ergreifend wegen der Tatsache weine, dass es passiert ist und es sich wie ein weiterer Schlag anfühlt.
Und nun sitze ich hier. Die Schürfwunde am Unterarm brennt unangenehm (nichts im Vergleich zum Schmerz bei der Säuberung...), der Schmerz der vom Rücken bis unters Gesäß ging und der mich aufgeweckt hat, ist wieder besser. Ich könnte mich jetzt in Fragen und Theorien darüber verlieren, weshalb dieser Unfall passiert ist. Aber Tatsache ist doch: Dinge passieren. Wir können sie nicht mehr ändern. Meist lässt sich die Frage nach dem Warum nicht beantworten. Wir können einzig und allein entscheiden, wie wir damit umgehen.
Ich werde mich nicht in Selbstmitleid verlieren. Ich werde mich nicht in der Frage nach dem Warum verlieren. Ich entscheide mich dafür, Gott weiterhin zu vertrauen. Ich bete weiter, dass Jesus meinen Rücken heilt. Ich gehe weiter den Weg auf dem ich schon bin ohne mich davon abhalten zu lassen, denn: Dinge passieren...
3 Kommentare:
Amen Sis!
Liebe Elke,
lese grade deinen Blog-Eintrag und schreib dir mal die Losung von heute auf:
Du holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.
Psalm 71,20-21
Hat mich heute auch schon ziemlich hochgezogen :-)
Hab dich lieb!
Danke, Dami. Ich merke, dass Gott da ist. Hatte diese Nacht auch weniger "Folgeschmerzen" vom Radunfall, und dafür ist definitiv Gott verantwortlich. Ich muss dir irgendwann mal erzählen, was bei der Reha so alles abging. Sehr ermutigend.
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