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Donnerstag, 19. April 2012

die bequemen Dinge aufgeben... (2)

Nehemia hatte also ein gebrochenes Herz über das, was in der Heimat war. Doch es blieb nicht dabei, dass er nur ein gebrochenes Herz hatte und trauerte. "Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich hin und weinte und trug Leid etliche Tage lang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels..." (Nehemia 1:4)

Ich kann die Gebete nicht zählen die ich schon gesprochen habe. Und auch die Gebete anderer, bei denen ich gegenwärtig war, kann ich nicht zählen. Aber ich weiß, dass es die unterschiedlichsten Gebete waren. Nehemias Gebet war motiviert von seinem gebrochenen Herzen, es war ein verzweifeltes Gebet. Wie oft ist unser Gebet ein lässiges Gebet? "Jesus segne XY. Und mach dass ich ne gute Mathe-Arbeit schreibe. Amen." Es ist nichts dagegen einzuwenden, für jemanden um Segen zu bitten. Aber wie oft sind wir mit dem Herzen nicht dabei? Wie oft ist es nur Larifari und ein Produkt unserer Bequemlichkeit?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Gebete anders sind, wenn mein Herz für etwas gebrochen ist. Konkreter. Verzweifelter. Und um ehrlich zu sein: manchmal haben mir auch die Worte gefehlt, weil da so viel Leid und Hoffnungslosigkeit war. Doch ich bete, weil ich weiß, dass ich überhaupt nichts ändern kann - aber meinem Gott nichts unmöglich ist! Sein Arm ist nicht zu kurz zum Retten, er ist nicht zu schwach, um zu helfen! Und es macht einen Unterschied, wenn wir mit unseren verzweifelten Gebeten zu ihm kommen....

Das Unmögliche wahr werden sehen? Wir müssen lässiges Gebet aufgeben und es eintauschen in verzweifeltes Gebet.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Habe heute morgen die Stelle in Esther gelesen, wo sie und die Juden in Susa fasten und beten sollen, bevor sie Xerxes um Gnade für das Volk bittet - eine Tat großer Tragweite. Cool wie sie das Thema angeht und ernst nimmt.

Man wird nicht für jedes kleine Anliegen ein gebrochenes Herz bzw. eine flehende Haltung bekommen, da dies unsere Emotionen nicht zulassen (ohne zu fälschen). Aber ich gebe dir Recht dass wir für Dinge, die in unseren Augen wichtig sind und die uns auf dem Herzen liegen echt mal ein bisschen die "Gebetsmuskeln" anstrengen können und mit ganzem Herzen für einsetzen.

Und wenn Gott dann was in den Situationen tut, wofür wir uns im Gebet einsetzen, dann ist das einfach unglaublich großartig weil man dann Gott nicht aus der Ferne sondern in der unmittelbaren Nähe wirken und reagieren sieht! Das wiederum ist so ermutigend...

elke hat gesagt…

ja, das ist ermutigend wenn man tatsächlich sehen kann, dass Gott im Leben anderer handelt wo man menschlich gesehen schon längst aufgeben würde...

aber ich sehe viel zu viel bequemes Leben und zu wenig gebrochene Herzen und zu wenig verzweifeltes Gebet - in meinem und im Leben anderer. mir ist klar, dass ich nicht für jeden Menschen der mir über den Weg läuft, so eine Leidenschaft haben kann. das Problem ist doch aber eher, dass viele von uns Christen für gar nichts eine gebrochenes Herz haben, für das Gott ein gebrochenes Herz hat. und ich möchte nicht, dass mein Herz kalt bleibt, auch wenn mich das viel kosten wird...
(yep, ich weiß dass das sehr provokant ist was ich hier schreibe...)