Seiten

Montag, 20. September 2010

weibliche Genitalverstümmelung

Gerade habe ich den Film "Wüstenblume" angeschaut. Er erzählt die Geschichte der Somalierin Waris Dirie, die mit 13 Jahren vor einer Zwangsehe aus Somalia nach London floh, und später ein Top-Model wurde. Das Besondere jedoch ist, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, dass das Thema weibliche Genitalverstümmelung weltweit zu einem Thema wurde. Selbst ein Opfer dieser grausamen Praxis geworden, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, dagegen anzukämpfen und hat z.B. die Waris Dirie Foundation gegründet, deren Vision und Forderungen an Regierungen absolut lesenswert sind.

Ich denke ich werde niemals vergessen, wie ich zum ersten Mal im Fernsehen eine Dokumentation zu diesem Thema gesehen habe. Das muss jetzt über zehn Jahre her sein. Ich kann mir ohne Probleme Filme anschauen, die einiger meiner Freundinnen zu heftig sind (z.B. mit irgendwelchen Kampfszenen), aber die Minute in "Wüstenblume", in der gezeigt wird wie das kleine Mädchen "beschnitten" wird, kann ich kaum ertragen. Welcher physische und psychische Schmerz, den die Frauen ein Leben lang mit sich tragen müssen! Es ist nicht bekannt wie viele Betroffene es weltweit tatsächlich gibt, aber ob es nun 100, 130 oder 150 Millionen(!) Frauen und Mädchen sind - es ändert nichts an der Grausamkeit.

Vor kurzem habe ich eine Mail von einem Mädel bekommen, das eine Menge guter Fragen stellt die mit Christsein und Verantwortung in unserer Gesellschaft zu tun haben. "Dürfen Christen ihre Stimme nicht erheben gegen Ungerechtigkeit?" Wie kommt es, dass viele Christen und Gemeinden genau das ausstrahlen - dass Ungerechtigkeit auf dieser Welt nicht wichtig genug ist, um klar die Stimme dagegen zu erheben? Gottes Leute durch die ganze Bibel hindurch haben das getan, genauso wie es Jesus selbst getan hat. Warum nicht wir???

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Guter Film!