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Dienstag, 13. Oktober 2009

Worte...

es ist passiert. wieder einmal. ein paar kleine Worte die in alte Wunden getroffen haben. in den Sprüchen heißt es "die Zunge kann töten oder Leben spenden". dieses Mal war ich das "Opfer" (viel zu oft war ich die unrühmliche Rednerin). Tränen sind geflossen. aber ich habe einen Gott der gesagt hat: "ich bin der Herr, dein Arzt (oder: der Herr, der dich heilt)!"

[hier noch eines meiner Lieblingsgedichte zum Thema - mit lieben Grüßen an meine Mitliebhaber von Hilde Domin Gedichten, Dami und Tini]


Hilde Domin

Unaufhaltsam

Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige
eben noch ungesprochene
Wort?

Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf, an-
zukommen.

Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.

Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.

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