Die letzten beiden Sonntage liefen im Ersten zwei Tatorte mit Maria Furtwängler alias Kommissarin Charlotte Lindholm. In “Wegwerfmädchen” und “Das goldene Band” geht es um die Themen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Auf erschreckende Weise wird der Tod einer 16-jährigen Weißrussin geschildert, die bei einem Herrenabend
der feinen Gesellschaft Hannovers unter Drogen gesetzt, sexuell
missbraucht und mit schwersten Verletzungen im Müll “entsorgt” wird. Eine Diskussionsrunde bei Günther Jauch im Anschluss und das was ich auch an anderer Stelle gehört und gelesen habe, zeigt wie realistisch vieles in diesen Tatorten geschildert wurde.
Maria Furtwängler selbst hatte die Idee, diese Themen im Tatort aufzugreifen. Sie selbst sagt: “Das hat mich ganz schön mitgenommen. Die Art der
Täter, hier mit Frauen, wie mit Dingen umzugehen, Frauen als
Wegwerfware zu sehen, ist etwas, das mich persönlich trifft,
anwidert und wütend macht.” Und ich muss zugeben, dass es mir genauso geht.
Die Einschaltquoten waren super. Das Feedback das Maria Furtwängler persönlich bekommen hat war sehr positiv. Doch ich frage mich: was kann dieser Tatort ändern? Sind Menschen tatsächlich ins Nachdenken gekommen? Trifft es uns wirklich in unseren Herzen, oder schauen und vergessen wir?
Ich bin in den letzten Monaten auf unterschiedliche Art mit dem Thema (Zwangs-) Prostitution konfrontiert worden, unter anderem durch die Arbeit einer Freundin mit Prostituieren. Dieses Leid tut mir im Herzen weh. Für die Frauen zu beten, finde ich nicht schwer. Mich hat aber auch sehr betroffen gemacht, wie viel Hass gegenüber den Freiern und den Zuhältern in meinem Herzen ist. Ich hätte gerne Gerechtigkeit. Jetzt sofort. Aber was wäre, wenn Christen ernsthaft anfangen würden, für Prostituierte, Freier und Zuhälter zu beten? Was würde sich ändern - in unsren Herzen und in dieser Welt?!
Jesus selbst ging zu den Prostituierten um ihnen wahre Liebe und Vergebung ihrer Sünden zu bringen - und viele wurden verändert. Das kann heute auch passieren. Egal ob Prostituierte, Freier oder Zuhälter. Wenn wir Christen anfangen, hinzugehen um ihnen Liebe zu zeigen und/oder wenn wir für diese Menschen beten.
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